Sonntag, 27. April 2014

In einer anderen Welt

Von der Erde entführt, in einem Raumschiff nach Gor gebracht und dort nun auf einem Sklavenmarkt? Hatte sie noch alle Tassen im Schrank? War sie noch ganz frisch in der Birne? Das war doch alles nur ein Traum oder?

Der düster drein blickende Mann neben ihr schlug ihr auf den Rücken, das sie nur so zu schreien begann vor Schmerzen. Wahrhaftig kein Traum war so schmerzhaft wie dieser. Er zerrte sie in einen großen Käfig, wo viele Frauen und ein paar Männer hockten. Manche sehr gefasst, andere weinend und voller Furcht, genau wie sie. Ihr Rücken brannte wie Feuer und so verkroch sie sich in eine der hintersten Ecken um nicht wieder heraus geholt werden zu müssen, bis der Schmerz nicht ein wenig verklungen war.

Sie verstand die Sprache nicht. Eindeutig nichts, was sie je zuvor hätte kennen können. War sie in eine Zeitspalte gefallen um im frühen Mittelalter gelandet? War sie in ein perverses Spiel ihrer Mitstudenten verstrickt worden? Zwischen Logik und Blödsinn schwankten ihre Gedanken hin und her. Sie flüsterte zu sich selbst 'Komm schon, du kriegst das hin. Du wirst nun einfach tun, was sie wollen und sie werden dich nicht mehr schlagen, du dummes dummes Ding'.

Eine recht junge rothaarige Frau saß neben ihr und flüsterte 'Es gibt keinen Ausweg. Ich habe es probiert. Wir müssen uns fügen oder sterben.' In ihren Augen lag Verzweiflung. Der große düstere Mann hörte sie und schon hatte sie eine Ohrfeige bekommen und wurde hinaus gezerrt zum Verkauf. Das Mädchen schrie um ihr Leben, was die Menge vor dem Käfig toben ließ. Schnell wurde sie verkauft an eine etwas dickliche ältere Frau, die eigentlich recht nett aussah. Doch als das Mädchen nicht sofort vor ihr kniete, trat sie nach ihr und zog sie an einer Kette unsanft hinter sich her. Diesen Anblick würde sie niemals vergessen.

Mehr und mehr Sklaven wurden verkauft, manche schnell, manche waren wohl nichts wert, da dauerte es länger. Sie hatte niemand gewollt. Dabei war sie nicht hässlich, sie verstand nur kaum etwas und wusste nicht wie man sich verhalten sollte. Sie machte vieles nach, was andere taten, doch man sah ihr ihre Unsicherheit genau an. Die Angst in ihren Augen auch.

Der Slaver, so wurde der Mann gerufen, sah sie sich noch einmal an. Dann hob er eine Kleine Axt und löste ihre Fesseln. Doch er wollte sie nicht frei lassen. Nein. Er liess den Käfig verschliessen und kam gefährlich nah auf sie zu. Sie begann vor ihm zu flüchten. Erst langsam, dann immer schneller werdend. Panisch schrie sie und die Menge wurde lauter. Er würde sie umbringen, nur zum Spaß. Doch da, als der Slaver gerade über ihr war, kurz davor ihrem Leben ein Ende zu setzen, rief ein Mann nach ihm. Ein Mann mit irrem Blick, hagere Gestalt und einem merkwürdigem Gang.

Er schien ihrem Leid ein Ende setzen zu wollen. Wollte er sie kaufen um sie zu töten? Sie wusste nicht mehr was sie denken sollte. Sie senkte nur den Kopf, fiel auf ihre Knie und liess sich an die Kette nehmen als Geld den Besitzer wechselte. Sorgenvoll sah sie diesen Irren an. Ein Retter oder Mörder?

Der Mann kratze sich am Kopf, als würde er überlegen und dann versuchte er mit Händen und Füßen etwas zu erklären. Er habe sie gekauft, sie gehöre nun ihm..oder so ähnlich. Sie nickte nur stumm und sagte mit Panik erfüllter Stimme das, was sie aufgeschnappt hatte 'Mein Jarl..'. Es war wohl das Richtige gewesen und er schlug sie nicht. Sie beschloss, sie konnte ihm dankbar sein, auch wenn sie ihm noch misstraute und so folgte sie ihm ohne zetern wohin er auch ging.

Auf ihrem Weg sprach er viel, meist Dinge, die sie nicht verstand. Nur ein Wort blieb immer hängen...'Baum'. Soviel sie verstand und er ihr zeigte war er eine Art Bootsbauer. Immer wieder umarmte er einen Baum, erzählte über sie und auch wenn sie kaum verstand was er sagte, so wusste sie, er liebte seine Arbeit und vielleicht hatte sie es besser getroffen als sie vermutet hätte. Er nannte sie Kaena und erklärte ihr, das es kleines Boot bedeutet. Boote schienen der Mittelpunkt seiner Welt zu sein.

In Fort Fehus Isa angekommen bekam sie es mit der Angst und sie fragte besorgt, ob er sie verkaufen wolle. Er schüttelte energisch den Kopf, aber was er dort wollte, wusste sie dennoch nicht. An einem Feuer vor einem sehr großen Gebäude trafen sie dann auf jemanden, den Floki, so hieß ihr Jarl, wohl kannte.  Die Freude über das Wiedersehen schien gedämpft, warum verstand sie nicht. Die Männer sprachen viel, es kamen und gingen Freie und Sklaven, manchmal sprach man über sie, manchmal saß sie nur da, starrte ins Feuer und versuchte dem Gespräch zu lauschen.

Eine der anderen Sklavinnen kam auch von der Erde und half ihr, als ihre Knie sie vor Schmerzen kaum mehr auf den selbigen hielten. Sie erklärte ihr den Begriff 'bequem sitzen' und bat ihren Jarl in ihrem Namen darum. Floki war wohl froh, das hier jemand war, der seine Sklavin verstand, also erklärte er ihr, sie würden hier bleiben. Seit sie an seiner Kette war, hatte man sie nicht mehr grundlos geschlagen, also war sie froh, wenn jemand ihr nun auch die Sprache beibringen würde. Nur warum ihr Jarl sich mit einem Stock verbrennen wollte, das verstand sie immer noch nicht.

Nach einem langen Tag ging ihr Jarl zu Bett in dem großen Gebäude. Sie durfte in einem relativ bequemen Korb schlafen, was seit sie auf Gor war, das erste mal war, wo sie nicht auf der Erde lag und so schlief sie sofort ein, bevor sie nur über alles nachdenken konnte.

OOC: Mein erster RP-Tag in Gor. OMG ich in Gor. Ja ich fasse es auch kaum. Aber es macht Spaß. Der erste Teil gehört zu der Vorgeschichte von Kaena. Es ist unglaublich anstrengend, wenn man noch so wenig weiß. Ich geb auch zu, ich bewege mich äusserst ungerne in einem Gebiet, wo ich fremd bin. Aber ich hab ja den irren Floki dabei und so hoffe ich, das ich mit etwas Zeit alles gut lernen werde.



2 Kommentare:

  1. Heya, schöner Geschichtsstart, auf das mer noch viele weitere gute RPs haben

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  2. Na das hoff ich doch. Muss nur der Dorfjarl schnell fit werden.

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