Dienstag, 29. April 2014

Wer lernt, der gewinnt

Kaena und ihr Jarl Floki waren ausserhalb des Fort unterwegs. Floki besah sich die Bäume. Manche umarmte er überschwenglich und flüsterte ihnen Zärtlichkeiten zu. Kaena sah amüsiert ihrem Jarl zu und musste ihn immer wieder bremsen, wenn er viel zu viel in viel zu kurzer Zeit erzählte. Sie lernte zwar schnell, aber so schnell nun auch wieder nicht.

Als sie zurück am Feuer der Longhall ankamen fletzte sich Floki wieder auf 'seinen' Baumstamm und sie liess sich neben ihm im Gras nieder. Dank Lupa wusste sie ja nun, was 'bequem sitzen' bedeutete und sie war froh, das ihr Jarl so umsichtig war. Während andere Bonds sich um die Bewirtung der Freien kümmerten, saß sie also da, beobachtete und lernte. Sie fühlte sich unwohl und spätestens als die letzte Bond mal kurz weg musste und sie als Einzige noch da war, wurde ihr klar. So würde es nicht weiter gehen. Sie würde mit helfen müssen, sofern der Dorfjarl ihren Herrn und sie, die unausgebildete Barbarin überhaupt aufnehmen wollte an diesem schönen Ort.
Floki & seine Bond Kaena
Der Dorfjarl liess sich heute sogar am Feuer sehen und so sprachen Floki und er genau darüber. Scheinbar konnte Fehus Isa einen Bootsbauer gut gebrauchen und so wurde Floki herzlich willkommen geheißen. Kaena sollte allerdings schnell lernen und sich einbringen wie die anderen Bonds, sonst wäre sie nutzlos. Das hatte sie auch verstanden, denn immer wieder kam das Gespräch auf sie und sie betete, das sie schnell lernen möge.

Als der Heiler Corin, ein alter Freund ihres Jarl, auftauchte und sie sich wie sie geübt hatte auf die knie begab, ihn grüsste und dann wieder neben Floki ins Gras setzte, lobte der Heiler sie sogar, was ein Lächeln in ihr Gesicht zauberte, denn Tags zuvor war er noch ziemlich schlecht gelaunt gewesen, als sie, von der Situation überfordert, kurz ein paar Tränen vergoss. Der Heiler und der Dorfjarl gingen und als Floki noch ein Met wollte war keine Bond da ausser seiner, die sich noch dumm wie Brot fühlte.

Doch Johanna, die nette Freie, nahm Kaena mit in die Longhall und zeigte ihr wo der Met aufbewahrt wurde. Hörner auf Schäden prüfen, auswischen falls dreckig und am Fass Met zapfen. Kaena kannte solche Fässer und stellte sich nicht all zu dumm an, wie sie hoffte. Freudestrahlend kam sie mit dem Horn zu ihrem Jarl zurück und sank auf die Knie ihm das Horn anreichend. Sie konnte nicht umhin und sagte freudestrahlend 'Geschafft mein Jarl'. Zum Glück nahm man ihr diesen kleinen Faux-Pas nicht übel. Floki schmunzelte über seine Bond, was sie irgendwie freute, denn war er gut gelaunt, wusste sie, sie könnte es schaffen. Nichts im Vergleich zu ihrem irdischen Leben und doch, eine seltsame Zufriedenheit schien sich einzustellen.

Bald darauf zog ihr Jarl sich zurück in das Quartier der Männer in der Longhall und sie durfte wieder in dem Körbchen neben dem Bett schlafen, was sie ihm hoch anrechnete. So vieles gab es zu lernen und sie würde sich bemühen alles zur Zufriedenheit ihres Jarls zu erfüllen. Erschöpft schlief sie mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen ein.

OOC: Gestern fiel mir unglaublich schwer. Wenn man mit Verständnisbarrieren spielt und dazu noch ne Sklavin ist man ziemlich aufgeschmissen anfangs. Da muss man Geduld mitbringen, denn die erste Hälfte des Abends dümpelte so vor sich hin und ich wusste nicht mal was ich da emoten hätte können. Mein Dank gilt da Floki mit Neven aus Baumwurzeln *kicher*, dem Dorfjarl Vali, der uns ic wie ooc nun aufgenommen hat auf der Sim und wir etwas freier agieren können. Als Besucher ist man irgendwie kopfmässig eingeschränkt. Und Johanna, die mir ein wenig zeigte, damit ich nun ic etwas tun kann, wenn auch nur Met holen, aber mit Babysteps kommt man ja auch voran.

Mal schaun wie es weiter geht. Ich bin gespannt.

Sonntag, 27. April 2014

In einer anderen Welt

Von der Erde entführt, in einem Raumschiff nach Gor gebracht und dort nun auf einem Sklavenmarkt? Hatte sie noch alle Tassen im Schrank? War sie noch ganz frisch in der Birne? Das war doch alles nur ein Traum oder?

Der düster drein blickende Mann neben ihr schlug ihr auf den Rücken, das sie nur so zu schreien begann vor Schmerzen. Wahrhaftig kein Traum war so schmerzhaft wie dieser. Er zerrte sie in einen großen Käfig, wo viele Frauen und ein paar Männer hockten. Manche sehr gefasst, andere weinend und voller Furcht, genau wie sie. Ihr Rücken brannte wie Feuer und so verkroch sie sich in eine der hintersten Ecken um nicht wieder heraus geholt werden zu müssen, bis der Schmerz nicht ein wenig verklungen war.

Sie verstand die Sprache nicht. Eindeutig nichts, was sie je zuvor hätte kennen können. War sie in eine Zeitspalte gefallen um im frühen Mittelalter gelandet? War sie in ein perverses Spiel ihrer Mitstudenten verstrickt worden? Zwischen Logik und Blödsinn schwankten ihre Gedanken hin und her. Sie flüsterte zu sich selbst 'Komm schon, du kriegst das hin. Du wirst nun einfach tun, was sie wollen und sie werden dich nicht mehr schlagen, du dummes dummes Ding'.

Eine recht junge rothaarige Frau saß neben ihr und flüsterte 'Es gibt keinen Ausweg. Ich habe es probiert. Wir müssen uns fügen oder sterben.' In ihren Augen lag Verzweiflung. Der große düstere Mann hörte sie und schon hatte sie eine Ohrfeige bekommen und wurde hinaus gezerrt zum Verkauf. Das Mädchen schrie um ihr Leben, was die Menge vor dem Käfig toben ließ. Schnell wurde sie verkauft an eine etwas dickliche ältere Frau, die eigentlich recht nett aussah. Doch als das Mädchen nicht sofort vor ihr kniete, trat sie nach ihr und zog sie an einer Kette unsanft hinter sich her. Diesen Anblick würde sie niemals vergessen.

Mehr und mehr Sklaven wurden verkauft, manche schnell, manche waren wohl nichts wert, da dauerte es länger. Sie hatte niemand gewollt. Dabei war sie nicht hässlich, sie verstand nur kaum etwas und wusste nicht wie man sich verhalten sollte. Sie machte vieles nach, was andere taten, doch man sah ihr ihre Unsicherheit genau an. Die Angst in ihren Augen auch.

Der Slaver, so wurde der Mann gerufen, sah sie sich noch einmal an. Dann hob er eine Kleine Axt und löste ihre Fesseln. Doch er wollte sie nicht frei lassen. Nein. Er liess den Käfig verschliessen und kam gefährlich nah auf sie zu. Sie begann vor ihm zu flüchten. Erst langsam, dann immer schneller werdend. Panisch schrie sie und die Menge wurde lauter. Er würde sie umbringen, nur zum Spaß. Doch da, als der Slaver gerade über ihr war, kurz davor ihrem Leben ein Ende zu setzen, rief ein Mann nach ihm. Ein Mann mit irrem Blick, hagere Gestalt und einem merkwürdigem Gang.

Er schien ihrem Leid ein Ende setzen zu wollen. Wollte er sie kaufen um sie zu töten? Sie wusste nicht mehr was sie denken sollte. Sie senkte nur den Kopf, fiel auf ihre Knie und liess sich an die Kette nehmen als Geld den Besitzer wechselte. Sorgenvoll sah sie diesen Irren an. Ein Retter oder Mörder?

Der Mann kratze sich am Kopf, als würde er überlegen und dann versuchte er mit Händen und Füßen etwas zu erklären. Er habe sie gekauft, sie gehöre nun ihm..oder so ähnlich. Sie nickte nur stumm und sagte mit Panik erfüllter Stimme das, was sie aufgeschnappt hatte 'Mein Jarl..'. Es war wohl das Richtige gewesen und er schlug sie nicht. Sie beschloss, sie konnte ihm dankbar sein, auch wenn sie ihm noch misstraute und so folgte sie ihm ohne zetern wohin er auch ging.

Auf ihrem Weg sprach er viel, meist Dinge, die sie nicht verstand. Nur ein Wort blieb immer hängen...'Baum'. Soviel sie verstand und er ihr zeigte war er eine Art Bootsbauer. Immer wieder umarmte er einen Baum, erzählte über sie und auch wenn sie kaum verstand was er sagte, so wusste sie, er liebte seine Arbeit und vielleicht hatte sie es besser getroffen als sie vermutet hätte. Er nannte sie Kaena und erklärte ihr, das es kleines Boot bedeutet. Boote schienen der Mittelpunkt seiner Welt zu sein.

In Fort Fehus Isa angekommen bekam sie es mit der Angst und sie fragte besorgt, ob er sie verkaufen wolle. Er schüttelte energisch den Kopf, aber was er dort wollte, wusste sie dennoch nicht. An einem Feuer vor einem sehr großen Gebäude trafen sie dann auf jemanden, den Floki, so hieß ihr Jarl, wohl kannte.  Die Freude über das Wiedersehen schien gedämpft, warum verstand sie nicht. Die Männer sprachen viel, es kamen und gingen Freie und Sklaven, manchmal sprach man über sie, manchmal saß sie nur da, starrte ins Feuer und versuchte dem Gespräch zu lauschen.

Eine der anderen Sklavinnen kam auch von der Erde und half ihr, als ihre Knie sie vor Schmerzen kaum mehr auf den selbigen hielten. Sie erklärte ihr den Begriff 'bequem sitzen' und bat ihren Jarl in ihrem Namen darum. Floki war wohl froh, das hier jemand war, der seine Sklavin verstand, also erklärte er ihr, sie würden hier bleiben. Seit sie an seiner Kette war, hatte man sie nicht mehr grundlos geschlagen, also war sie froh, wenn jemand ihr nun auch die Sprache beibringen würde. Nur warum ihr Jarl sich mit einem Stock verbrennen wollte, das verstand sie immer noch nicht.

Nach einem langen Tag ging ihr Jarl zu Bett in dem großen Gebäude. Sie durfte in einem relativ bequemen Korb schlafen, was seit sie auf Gor war, das erste mal war, wo sie nicht auf der Erde lag und so schlief sie sofort ein, bevor sie nur über alles nachdenken konnte.

OOC: Mein erster RP-Tag in Gor. OMG ich in Gor. Ja ich fasse es auch kaum. Aber es macht Spaß. Der erste Teil gehört zu der Vorgeschichte von Kaena. Es ist unglaublich anstrengend, wenn man noch so wenig weiß. Ich geb auch zu, ich bewege mich äusserst ungerne in einem Gebiet, wo ich fremd bin. Aber ich hab ja den irren Floki dabei und so hoffe ich, das ich mit etwas Zeit alles gut lernen werde.